Homepage oder Facebook?
Ich werde ab und zu gefragt: Wozu brauchen wir eine Homepage? Wir haben doch eine Facebook-Seite!
Daher möchte ich hier einmal beide Anwendungen vergleichen und zeigen, welche Vor- und Nachteile Facebook gegenüber einer eigenen Homepage hat.
Eine Facebook-Seite ist für einen Verein, eine Organisation, eine Band oder für ein Unternehmen eine eine tolle Sache. Hier die wichtigsten Vorteile:
Schnell erstellt
Wenn man als Privatperson ein Konto bei Facebook hat, ist eine Facebook-Seite für den Verein etc. schnell erstellt. Wir müssen uns nicht groß mit Design-Fragen beschäftigen, sondern nur ein Titelbild und ein Profilbild hochladen. Dazu geben wir noch einige Informationen zu dem Verein ein und schon können wir loslegen, die Welt mit interessanten Informationen zu versorgen.
Direktes Feedback
Durch die Anzahl der Likes (Gefällt mir) bekommen wir direkt eine Anzeige, wie viele Menschen sich generell mit uns beschäftigen oder auch wer die einzelnen Beiträge von uns gut findet.
Große Reichweite
Als Inhaber einer Seite bekommt man unter den veröffentlichten Beiträgen die Anzahl der erreichten Personen angezeigt. Allerdings bin ich oft verwundert, wie viele Menschen den Beitrag gelesen haben sollen. Mit unserer Band haben wir etwa 100 generelle Likes und manchmal eine Beitragsreichweite von bis zu 700. Das ist durch die Interaktionen der Fans möglich: Je mehr Menschen den Beitrag teilen oder kommentieren, um so weiter wird er verbreitet, weil dann die Freunde der Freunde sehen, was geteilt wurde.
Aber lesen alle 700 den Beitrag? Die Reichweite bedeutet, dass diese Menschen unseren Beitrag unter Neuigkeiten angezeigt bekommen. Wer Facebook regelmäßig benutzt, weiß, dass man gar nicht hinterherkommt, alles zu lesen. Wer einmal einen Tag nicht auf der Neuigkeiten-Seite war, der wird vieles nicht sehen, da die neuen Beiträge meistens immer oben angezeigt werden und die älteren Beiträge nach unten verschwinden. Es sei denn, dass man zuvor schon mit der Seite interagiert, also etwas geteilt oder kommentiert hat. Dann bewertet Facebook diese Seite als wichtiger und zeigt sie länger oben an. Man muss also mit den Reichweitenzahlen etwas vorsichtig sein.
Generell kann man sagen, dass Facebook ein gutes Medium ist, um aktuelle Nachrichten schnell zu verbreiten. Die Nutzer sind sowieso auf Facebook unterwegs und bekommen quasi nebenbei immer das Neueste von uns mit. Es entsteht aber auch ein gewisser Druck, regelmäßig etwas auf Facebook zu veröffentlichen, um Fans und Interessierte nicht zu verlieren.
Wozu brauchen wir dann noch eine eigene Homepage?
Alternative zu Facebook
Wenn Facebook weltweit 1,6 Milliarden Nutzer hat, dann nutzen 6 Milliarden Menschen Facebook nicht. Immer mehr Menschen wenden sich von Facebook ab, da sie Angst vor der Macht und der Datensammelwut des Unternehmens haben. Gerade wenn man als Verein oder Organisationen auf Informationen im Internet verweist, sollten diese für jeden erreichbar sein.
Dauerhafte Anzeige
Auf der Homepage können wir unsere Informationen dauerhaft präsentieren. Wir müssen nicht mit anderen Beiträgen konkurrieren und Angst haben, im Gewimmel der Millionen Nachrichten ungesehen im Nirvana zu verschwinden.
Individuelles Design
Wir haben mehr Freiheiten, das Design und das Layout der Website individuell zu gestalten und an unsere eigenen Farben und Formen anzupassen. Die Inhalte können ansprechender gezeigt werden.
Mehr Möglichkeiten
In die eigene Homepage können wir mehr Funktionen einbauen. Einiges ist durchaus auch vergleichbar zu Facebook-Funktionen, wie z.B. die Verbreitung von Neuigkeiten über einen Blog, das (bereits etwas altmodische) Gästebuch, ein Veranstaltungskalender. Bildergalerien oder die Veröffentlichung von Videos. Für die Verbreitung von Audioaufnahmen brauchen wir bei Facebook schon wieder andere Dienstleister wie z.B. Soundcloud.
Darüber hinaus lassen sich auf der Homepage Anfrage- und Kontaktformulare oder Kontaktlisten integrieren, Dateien zum Download anbieten, Belegungspläne anzeigen, eine Wiki als Wissenssammlung einrichten und einiges mehr. Auch wenn man für den eigenen Verein oder das Team einen internen Bereich als Plattform für den Austausch untereinander einrichten kann, braucht man dafür mehr Funktionen als man sie z.B. in einer Facebook-Gruppe hat. Dazu gehören gemeinsame Aufgabenlisten oder Notizbücher, Urlaubsplanungen, Terminfinder u.ä.
Was sollen wir also tun?
Am besten beides. Wir bauen uns eine Homepage als dauerhafte Präsenz im Internet und mit einem internen Bereich für das Team. Zusätzlich nutzen wir Facebook als Medium für die Verbreitung von aktuellen Nachrichten. Mit dem richtigen Homepage-Baukasten (z.B. TeamWebber ) kann man die Ansicht der Facebook-Seite in die Homepage integrieren, so dass jeder, auch die Facebook-Verweigerer, sehen können, was wir dort veröffentlichen. Damit brauchen wir dann auch nicht noch einen extra Blog auf der Homepage pflegen.