5 Tipps für gute Texte auf der Homepage
Eine eigene Homepage für unseren Verein, unsere Organisation oder die Band zu haben, wäre schon toll. Aber ein nettes Design und schicke Bilder sind nicht alles. Wir müssen wohl auch ein paar Texte haben. Die wenigstens von uns haben viel Talent als Autor oder schreiben vielleicht sogar beruflich. Daher ist immer wieder festzustellen, dass keiner wirklich Lust hat, die Texte für die Homepage zu schreiben.
Wenn ich mit dem TeamWebber Homepage-Baukasten für Vereine Internetseiten erstelle, endet es meistens damit, dass ich anhand von Stichworten und Infos aus Gesprächen die Texte selber schreibe. Damit bekommen wir zwar den ersten Aufbau der Seite hin, aber eine Homepage lebt auch davon, dass sie aktuelle Informationen enthält und zeitnah über laufende und zukünftige Themen berichtet.
Daher habe ich hier ein paar Tipps, wie man sich diese Arbeit etwas erleichtert.
Wie bekommt man die Last auf mehrere Schultern verteilt?
Wenn nur der Vorstand sich berufen fühlt, Texte zu schreiben, wird dies in den meisten Fällen dazu führen, dass es nur als zusätzliche Arbeit neben den ganzen anderen Aufgaben empfunden wird und entsprechend wenig Aufmerksamkeit bekommt.
Zudem kann der Vorstand nicht überall dabei sein. Also ist zu empfehlen, dass man sich in den verschiedenen Bereichen jemanden sucht, der dabei hilft, aktuelle Berichte zu schreiben und der am besten nicht noch andere Aufgaben im Verein hat. Das kann im Sportverein je Sparte einer sein, im Kleingartenverein je Gartenanlage, im DRK je Gemeinschaft o.ä.
Wenn der Vorstand dabei aber in die Runde fragt, wer das tun möchte, wird das Ergebnis wahrscheinlich ein betretenes Schweigen und starre Blicke auf den Boden sein. Besser ist es, sich vorher jemanden auszusuchen, der wahrscheinlich das Potential dazu hat. Gut geeignet sind Schüler, Studenten oder Menschen mit Bürojobs.
"Wir suchen jemanden für redaktionelle Beiträge auf der Homepage und ich habe dabei sofort an Dich gedacht!" Das bedeutet eine Anerkennung und Aufwertung, bei der sich die meisten geschmeichelt fühlen und wahrscheinlich nur schwer ablehnen können.
Kann man die Beiträge planen?
Die meisten Ereignisse, über die man berichten kann, kommen nicht überraschend. Daher sollte der Vorstand mit den gerade gefundenen "Redakteuren" einen Plan erstellen. Dazu kann man einfach einen Papierkalender nehmen und die bekannten Ereignisse eintragen: Sommerfest, Tag der offenen Tür, Jahreshauptversammlung, Zeltlager Weihnachtsfeier, Spiele, Auftritte, Feiertage u.ä.
Zu jedem geplanten Ereignis können wir vorher eine (oder mehrere) Ankündigungen und nachher einen Bericht schreiben. So bekommt man schon leicht einen bis zwei Beiträge pro Monat zusammen. Weitere ungeplante Ereignisse wie Geburten oder leider auch Todesfälle, Hochzeiten, große Spenden, neuer Trainer u.ä. kommen dann noch dazu.
Auf jeden Fall sollte der Vorstand einen Blick auf den Plan und die Beiträge werfen, um einerseits eine regelmäßige Berichterstattung und um die Qualität der Beiträge zu gewährleisten.
Muss man denn soviel schreiben?
Für die meisten sicher eine erfreuliche Erkenntnis: Besucher wollen im Internet keine langen Texte lesen. Oft sind kurze Artikel mit 150 Wörtern ausreichend. Das hört sich im ersten Moment viel an, aber zum Vergleich: die drei Absätze in diesem Abschnitt haben zusammen schon 132 Wörter.
Wichtiger ist, dass es dazu ein bis zwei Bilder gibt. Wenn es deutlich mehr Bilder von einem Ereignis gibt, sollten diese nicht alle in dem Beitrag erscheinen, sondern in einer Bildergalerie auf einer extra Seite gesammelt werden.
Allerdings sollte der zuständige Redakteur sich vorher Gedanken machen, welches Bild das jeweilige Ereignis am besten darstellt. Wenn man erst nach dem Ereignis Bilder sucht, wird man leider oft feststellen, dass irgendetwas Wichtiges fehlt. Wenn der Redakteur nicht selber dabei sein kann, sollte er jemanden beauftragen, ein paar Fotos zu schiessen.
Wenn man keine eigenen Bilder hat, kann ich meinen Artikel empfehlen, wo man kostenlos schöne Bilder für die Homepage oder den Beitrag findet . Dort lässt sich bestimmt auch ein allgemeines Bild von einem ähnlichen Ereignis finden.
Wie werden die Texte spannend und lesenswert?
Das beginnt mit der Überschrift. Hier gilt es, den Besucher neugierig zu machen. Das geht am besten mit Fragen:
- Wie wir gegen den FC … gewinnen konnten
- Was beim nächsten Spiel besser werden muss
- Warum das Sommerfest in diesem Jahr besonders wird/war
- Was im Zeltlager alles geplant ist
Dabei sollte man negative Überschriften vermeiden und auch nicht übertreiben. Viele kennen aus dem Internet die reißerischen Überschriften, die eher abschrecken, z.B. "Was Unglaubliches in diesem dramatischen Fußballspiel passiert ist" oder "Als die Zuschauer das sahen, mussten sie weinen" :-)
Für die Textinhalte kann man gedanklich mit sich selber (oder auch tatsächlich mit einem anderen Teilnehmer des Ereignisses) ein Interview führen. Wenn wir uns überlegen, was ein Zeitungsreporter fragen würde, haben wir mit den Antworten dazu die wichtigsten Informationen schon zusammen:
- Was ist passiert?
- Wer war beteiligt?
- Was gab es Besonderes?
- Was bringt die Zukunft?
Mit Zitaten kann man einen Text auflockern und noch andere Blickwinkel einbringen, z.B.:
Der Kapitän nach dem Spiel: "Die Bedingungen waren einfach zu schwierig, um hier guten Fußball zu spielen."
Wichtig ist natürlich auch, dass wir die Frage in unserer Überschrift beantworten. Der Abschluss des Beitrags sollte immer positiv enden und damit den Leser motivieren, wiederzukommen oder zukünftige Ereignisse zu besuchen.
Was müssen wir noch beachten?
Damit der Text auch gut lesbar ist, sind folgende Tipps hilfreich:
- Die Absätze sollten nicht länger als drei bis sechs Zeilen sein.
- Zwischen die Absätze kommt jeweils eine Lehrzeile.
- Nur kurze Sätze und keine Schachtelsätze schreiben.
- Die Ausrichtung sollte linksbündig sein. Blocksatz geht zur Not auch, zieht aber die Wörter ungleichmäßig auseinander und erschwert damit die Lesbarkeit.
- Nur eine Schriftart verwenden. Die Überschriften können etwas größer oder fett sein.
- Umgangssprache sollte man vermeiden und Füllwörter kann man weglassen.
("Der Schiri hat dann echt krass daneben gelegen und uns voll verpfiffen" oder "Mit der Leistung des Schiedsrichters waren nicht alle zufrieden.")
Ich hoffe, mit diesen Tipps gelingt es allen, gute Beiträge für die Homepage zu schreiben und damit einmal mehr zu zeigen, was für eine tolle und lebendige Gemeinschaft der Verein ist.
Wer noch nicht genau weiß, wie er die Homepage für den Verein erstellen soll, dem kann ich die Kurzserie "Wie erstelle ich eine Homepage" empfehlen.